(Bezirk Bruck/Leitha) In der Nacht des 8. auf den 9. Jänner verständigte die Einsatzleitung unser Tierarzt Mag. Hofmann, dass möglicherweise Schwan Friedolin wieder Unterkunft im Sulzbach genommen hätte. Im Zuge einer prompten Nachschau konnte ein Schwan im Bachbett ruhend wahrgenommen werden. Aufgrund der örtlichen Gegebenheiten, die dem Tier eine spontane Flucht nicht ermöglichen, wurde beschlossen am nächsten Tag mit der Amtsleitung der Marktgemeinde Bad Deutsch-Altenburg hinsichtlich der Aufstellung entsprechender Hinweistafeln (wie im Jahr zuvor bei Friedolin) Rücksprache zu halten. Nachdem sich damals ein lokaler Politiker darüber beschwerte, dass die politischen Vertreter unsererseits uninformiert blieben, obwohl alle Maßnahmen die zum Fall Friedolin gesetzt wurden unter vorangegangener Absprache mit der Bezirkshauptmannschaft Bruck/L. sowie der Amtsleitung der Marktgemeinde Bad Deutsch-Altenburg erfolgten.
Erstkontrolle in der Nacht von 8. auf den 9.1. – keinerlei Auffälligkeiten beim Tierverhalten
Die Schilder mit den Hinweisen, dass eine Fütterung unterlassen werden möge sowie Hundehalter den Bereich des Bachabschnittes meiden sollen, wurden am 9. angefertigt und die Schutzmaßnahme mit der Amtsleitung der Gemeinde abgesprochen. Am 10. in der Früh fuhr unser Team aus um die Tafeln aufzustellen. Völlig unerwartet wurde der Schwan im Bachbett liegend verendet angetroffen. Da uns zu diesem Zeitpunkt bereits bekannt war, dass wegen der Vogelseuchengefahr (H5N1) Schutzmaßnahmen durch die Behörde eingeleitet wurden, erfolgte die umgehende Kontaktaufnahme mit der zuständigen Abteilung auf der Bezirkshauptmannschaft Bruck/Leitha. Es wurde vereinbart, dass wir vor Ort Untersuchungen vornehmen, die Rückschlüsse ermöglichen ob der Schwan ggf. durch Fremdeinwirkung zugrunde ging bzw. äußere Verletzungen aufwies. Jedenfalls muss er einer behördlichen Untersuchung unterzogen werden um Gewißheit zu erhalten, ob er H5N1-Träger ist oder nicht.
Untersuchung und Dokumentation der Örtlichkeit
Da bereits Meldungen über positive Fälle der Vogelgrippe u.a. in Wien und Niederösterreich gab, holten wir die notwendige Ausrüstung vom Stützpunkt und besorgten uns in einem örtlichen Baumarkt einen Einwegschutzanzug. Während dieser Besorgungen bewachte ein Mitarbeiter des städtischen Bauhofes den Kadaver um etwaige Kontakte mit anderen Tieren zu unterbinden.
Der verendete etwa 1-jährige Schwan am Uferrad des Bachbettes – nach der Bergung konnten bei der Untersuchung des Körpers keinerlei Verletzungen festgestellt werden
Die Spurenanalyse im Umfeld sowie die Untersuchung des Tierkörpers brachten keine Hinweise auf Fremdverschulden oder Fremdeinwirkung. Es stellte sich auch heraus, dass der Schwan noch Junggefieder hatte, etwa 1 Jahr alt war und es sich somit definitiv nicht um FRIEDOLIN handelte. Da das Tier für den uns seitens der Behörde zur Verfügung gestellten Sonderbehälter zu groß war, mußte nach Rücksprache mit dem Amtstierarzt improvisiert und es anders verpackt werden. Am darauffolgenden Tag wurde der Tierkörper vom Bauhof abgeholt und der AGES zugeführt. Wie wir am Montag, den 23.1. erfuhren, war der Schwan nicht mit dem Vogelgrippevirus infiziert.
Der Schnee erleichterte die Spurensuche auf beiden Ufern des Baches – wir schliessen die direkte Konfrontation mit einem Hund aus
Bedauerlich, dass uns Vizebürgermeister Franz Pennauer mitteilte, dass wir für den Einsatz (2 Mann je zwei Stunden, 8 Paar Einweghandschuhe, 1 Einwegschutzanzug, Kleinmaterial sowie Verwendung des Kombi) keinen Kostenersatz bekämen.
Link:
. Schwan FRIEDOLIN