(Bezirk Bruck/Leitha) Einen Hilferuf erhielt die NÖ Umweltwacht am 5.Juni von der Filialleitung des OBI-Baustoffmarktes in Bad Deutsch-Altenburg. Dort hatte sich eine Bachstelze (Motacilla alba) ausgerechnet in der Verkaufsfläche am Freigelände auf einem Verkaufstisch zwischen Pflanzen einen Nestplatz eingerichtet und darin sechs Eier gelegt. Die Besonderheit an dem Fall liegt auch darin, dass ein Handelsbetrieb primär seine wirtschaftlichen Interessen in den Vordergrund stellt, aber die Mannschaft des OBI in Altenburg als für den Tierschutz sensibilisiert angesehen werden kann. Schon im Jänner wurden wir zu einer Tierrettungsaktion in diesen Markt alarmiert – siehe Bericht.
Vor Ort wurden die Möglichkeiten, die einerseits den Schutz des Nestes, den Abschnitt der Brutzeit sowie die Zeitspanne bis die zu erwartenden Jungvögel flügge werden und das Nest verlassen können, aber gleichzeitig die Kunden die Freiverkaufsfläche ungehindert frequentieren können und der Geschäftsbetrieb laufen kann, abgeklärt.
Ein das Nest schützender Teil der Verkaufspflanzen wurde belassen, das Umfeld wurde zusätzlich mit Blumenregalen gesichert und die Kunden um Rücksichtnahme und Verständnis mit Hinweistafeln ersucht. Tierliebhabende Mitarbeiter des Marktes achten und betreuen nun täglich das Umfeld des Nestes und sogar vor heftigen Niederschlägen wird ein zusätzlicher Schutz angebracht. Filialleiterin Petra Annerl ist begeistert über das freiwillige Engagement ihres Teams. Schon im vergangenen Jahr sorgte ihre Einrichtung einer Hundetränkestelle während einer Hitzeperiode für Vorbildwirkung in der Baumarktkette in Österreich.
Dass ein Handelsbetrieb einen derartigen Aufwand betreibt um die Brutstätte eines Vogelpaares noch dazu im Verkaufsbereich zu schützen, ist wirklich großartig! Andere hätten das Nest wahrscheinlich still und heimlich einfach weggeräumt und damit die mögliche Nachkommenschaft vernichtet. Beeindruckend mit wieviel Herz und Fürsorglichkeit die OBI-Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen beim Naturschutz mitmachen. Viele Kunden begrüßten die Sicherungsmaßnahmen und warten nun mit Spannung auf das Schlüpfen der Jungen, besuchen sogar immer wieder das Freigelände um Nachschau zu halten.
Wir werden über den Weiterverlauf berichten.
Link: OBI Bad Deutsch-Altenburg