Ein Pferdefachkundiger aus Oberösterreich bereiste jüngst Niederösterreich. Im Zuge eines Ausfluges in ein Naturschutzgebiet machte der Mann eine Entdeckung bei Pferden, die ihn bestürzte. In einem Gehege waren Pferde, bei denen sich die Hufe in einem derart pflegerisch vernachlässigten Zustand befanden, dass damit Fehlstellungen und Fehlbildungen einhergingen. „Würde ein Zirkus Pferde in solch einem Zustand halten, so würden sie von der Behörde beschlagnahmt werden“, so die Angaben des Aufforderers. Mit diesem Sachverhalt unter Beifügung von vier Fotos der Tiere wandte sich der Tourist an die NÖ Umweltwacht, die darauf ein Ermittlungsverfahren einleitete.
Unterschiedliche Hufschmiede gaben an, dass eine derartige Hufentwicklung nur über den Zeitraum von etwa 6 bis 12 Monaten möglich wäre – es gelte auch zu überprüfen, ob nicht andere Krankheiten wie beispielsweise Hufrehe mit im Spiel ist.
Im Zuge von zwei Lokalaugenscheinen konnte festgestellt werden, dass sich die Hufe sämtlicher Pferde in einem besorgniserregenden Zustand befinden. Ausbrüche am Hornschuh, die unbehandelt dann offensichtlich teilweise zu Deformationen führten, Risse bis hin zu Schnabelhufe konnten dokumentiert werden. Einhergehend mit der Außerachtlassung der ordnungsgemäßen Hufpflege ist auch der Verlust der korrekten Hufstellung (siehe Fotodokumentation). Diese hat entscheidenden Anteil an der Belastung der Beugesehne in der Bewegung. Entzündungen und Schmerzen für die Tiere können damit einhergehen.
Nach Abschluß der Ermittlungen wurde nunmehr an die zuständige Bezirksverwaltungsbehörde Meldung wegen Verdacht der Tierquälerei gem. § 5 Abs. 1 entsprechend Abs. 2 Ziff. 13 und Verstoß gegen die Grundsätze der Tierhaltung gem. § 13 Abs. 2 Tierschutzgesetz erstattet.
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